1 Fallbespiel

Frau W. wird mit der 6 Monate alten Anna wegen anhaltender Durchfälle vorstellig bei Ihnen als Kinderarzt. Vor einigen Wochen habe eine Tante eine heftige Magen-Darm-Grippe gehabt und Anna habe sich dort wohl angesteckt. Nach einigen Tagen Diät bei Tee und Bananen mit Apfel sei eine leichte Besserung eingetreten welche sich dann aber wieder rapide verschlechterte. Das Kind sei sichtlich geschwächt und verweigere fast vollständig den angebotenen Babybrei.
 
Das Mädchen liegt gewichtsmäßig auf der 10. Percentile. Mit einem Blick in das U-Heft stellen Sie fest dass es bei den letzten Untersuchungen konstant zwischen 25. und 50. Percentile gelegen hatte.
Die Gliedmaßen sind kachektisch, das Abdomen jedoch stark gewölbt.
An Augen und Hauttugor erkennen Sie, dass das Kind stark exsikkiert ist.
 
Auf Nachfrage nach den Essgewohnheiten des Mädchens gibt die Mutter an, bis vor 4 Wochen voll gestillt zu haben und nun nach und nach auf Breinahrung und Obstgläschen umzusteigen, da es mit ihrem Wiedereinstieg in den Beruf sonst einfach nicht zu vereinbaren sei.
 
Nachdem Sie einen venösen Zugang gelegt haben und dem Kind langsam Flüssigkeit verabreichen, erklären Sie der Mutter ihre Verdachtsdiagnose und welche Untersuchungen Sie nun im Folgenden planen, um diese zu sichern.
 
Die aufgeregte Mutter beruhigen Sie mit der Gewissheit ,dass Anna selbst wenn sich die Zöliakie bestätigen sollte, ein ganz normales Leben führen könne, solange sie sich an die vorgeschriebene Diät halte.